Berufsunfähigkeit bei Rheuma?

Kann Rheuma zu einer bedingungsgemäßen Berufsunfähigkeit führen? An Rheuma Erkrankte leiden je nach Krankheitsstadium unter chronischen Schmerzen am Bewegungsapparat. Diese Schmerzen können dazu führen, dass der Alltag sowie die Berufsausübung schwer bis unmöglich werden. Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen worden, kann die Frage im Raum stehen, ob Rheuma zu einer bedingungsgemäßen Berufsunfähigkeit führt und eine Leistung aus der Versicherung beantragt werden kann. Was Rheuma überhaupt ist, ob deshalb Leistungen beantragt werden können und was dabei beachtet werden muss, ist im folgenden Beitrag nachzulesen.

Was ist Rheuma?

Rheuma ist eine chronische Erkrankung, die Schmerzen in verschiedensten Körperteilen hervorrufen kann. Zum Begriff Rheuma zählen mehr als 100 verschiedene Krankheiten. Den größten Anteil bilden dabei die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, allen voran die rheumatoide Arthritis. Auch die Arthrose ist eine Form des Rheumas (Lesenswert dazu:  Berufsunfähigkeit eines Maurers durch Arthrose, Berufsunfähigkeit bei Coxarthrose (Gelenkverschleiß)). Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Gelenke, die meist schleichend in den Finger- und Zehengelenken beginnt. Die Finger schmerzen besonders in den Morgenstunden und sind schwer beweglich.

Krankheitsverlauf bei Rheuma

Die Gelenksentzündungen nehmen im Krankheitsverlauf zu. Doch nicht nur Gelenke sind von den Entzündungen betroffen, es können sich ebenso Schleimbeutel und Sehnenscheiden entzünden. Neben den typischen Schmerzen, die diese Entzündungen hervorrufen, treten häufig noch weitere Symptome wie Müdigkeit, Leistungsschwäche, Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust auf. Rheuma ist also eine Krankheit, die den ganzen Körper betrifft. Im weit fortgeschrittenen Verlauf können auch andere Organe wie Herz, Lunge oder Nerven angegriffen werden.

Durch welche Faktoren Rheuma verursacht wird, ist heute noch nicht sicher bekannt. Neben angeborene Faktoren erhöht wie bei fast allen Krankheitsbildern das Rauchen das Risiko und führt zudem zu einem schwereren Krankheitsverlauf. Meist ist das Immunsystem der Betroffenen verändert. Denn die bei Rheuma im Körper stattfindenden Entzündungsprozesse entstehen dadurch, dass das eigene Immunsystem das Körpergewebe angreift, statt wie normalerweise fremde Erreger abzuwehren.

Behandlungsmöglichkeiten bei Rheuma?

Für eine erfolgreiche Therapie spielt der Zeitpunkt der Diagnose eine entscheidende Rolle. Je früher Rheuma diagnostiziert und therapiert wird, desto mehr dauerhafte Schäden können vermieden werden. Durch Blutuntersuchungen können bestimmte Marker auf eine rheumatische Erkrankung oder auf einen akuten Schub bei schon bestehender Diagnose hinweisen. Die Entzündungswerte im Blut sind dann drastisch erhöht. Um eine sichere Diagnose stellen zu können, müssen jedoch noch weitere Faktoren hinzukommen. Auch bildgebende Verfahren können bei der sicheren Diagnostik hilfreich sein.

Die Therapiemöglichkeiten sind heutzutage sehr gut. Bei der medikamentösen Therapie hat sich Kortison bewährt. Auch eine Ernährungsumstellung kann hilfreich sein. Ergänzt wird eine medikamentöse Therapie fast immer mit Physiotherapie und Krankengymnastik. Ist die Krankheit schon weit fortgeschritten, kann jedoch auch ein operativer Gelenkersatz notwendig werden.

Berufsunfähigkeit durch Rheuma

Die Symptome der Betroffenen stellen sich am Anfang der Diagnose oft verhältnismäßig mild dar. Meist führt der fortschreitende Krankheitsverlauf jedoch zu einer rapiden Verschlechterung der Symptome. Diese wirken sich schnell auf das alltägliche Leben und auch auf den Berufsalltag der Betroffenen aus. Deshalb kann sich bei Bestehen einer Berufsunfähigkeitsversicherung die Frage stellen, ob eine bedingungsgemäße Berufsunfähigkeit vorliegt und Leistungen aus dieser beantragt werden können.

Maßgeblich dafür sind zunächst immer die im Versicherungsvertrag vereinbarten Versicherungsbedingungen. In den allermeisten Fällen wird vorausgesetzt, dass der zuletzt in gesunden Tagen konkret ausgeübte Beruf infolge der Erkrankung zu mehr als 50 Prozent nicht mehr ausgeübt werden kann. Ob das bei Rheuma der Fall ist, ist immer eine Betrachtung im Einzelfall. Es kommt unter anderem auf den Beruf und dessen Anforderungen bzw. Ausgestaltung an, welche im Zusammenhang mit dem Fortschritt der Erkrankung und den daraus resultierenden körperlichen Einschränkungen geprüft werden müssen.

Tätigkeiten, in denen Betroffene derartigen körperlichen Strapazen ausgesetzt sind, dass die entzündeten Gelenke bei den Belastungen starke Schmerzen verursachen, führen also eher zu einer bedingungsgemäßen Berufsunfähigkeit, als es bei einem Schreibtischjob der Fall sein dürfte. Eine pauschale Aussage darüber, ob man durch Rheuma bedingungsgemäß berufsunfähig wird, kann jedoch nicht getroffen werden. Es ist individuell zu prüfen, wie stark die Beschwerden im Einzelfall bereits ausgeprägt sind und wie die konkret ausgeübte Tätigkeit mit diesen Beschwerden kollidiert. Weiterhin sind die noch nicht ausgeschöpften Therapiemöglichkeiten einzubeziehen. Lesenswert dazu ist auch folgender Artikel:  Wann liegt eine bedingungsgemäße Berufsunfähigkeit vor?

Rechtsanwalt für Versicherungsrecht

Bundesweite Unterstützung durch Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte

Die Hamburger Kanzlei Jöhnke & Reichow unterstützt Versicherte bundesweit bei der Geltendmachung von Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung. Unsere Rechtsanwälte unterstützen Sie dabei, zu Ihrem Recht zu kommen und stehen Ihnen zunächst gerne für einen kostenfreien Erstkontakt zur Verfügung.

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Leistungsantrag bei Berufsunfähigkeit durch Rheuma

Mit Rheuma diagnostizierte Versicherungsnehmer können im Einzelfall bei ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung grundsätzlich einen Leistungsantrag stellen. Damit werden Ansprüche auf Leistungen aus dem Versicherungsvertrag bei der Berufsunfähigkeitsversicherung geltend gemacht. Welche Voraussetzungen vorliegen müssen, damit die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet, ergeben sich aus den jeweiligen Versicherungsbedingungen des Versicherungsvertrages.

Für das Vorliegen einer bedingungsgemäßen Berufsunfähigkeit trifft den Versicherten die Darlegungs- und Beweislast (siehe: „Die Beweislast für Berufsunfähigkeit“). Eine gute Vorbereitung vor Antragstellung ist demnach wesentlich für dessen Erfolg bzw. ein Anerkenntnis durch die Berufsunfähigkeitsversicherung. Deshalb empfiehlt es sich, frühzeitig einen Fachanwalt für Versicherungsrecht hinzuzuziehen, um die Erfolgsaussichten einer Beantragung von Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung zu erörtern. Auch sollte so dann eine Strategie für die Geltendmachung von Leistungsansprüchen erarbeitet werden.

Hilfreiche Informationen bezüglich der Stellung eines Leistungsantrages bei der Berufsunfähigkeitsversicherung sind nachfolgend zu finden: „Der BU-Leistungsantrag“.

Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte erwirken oftmals Anerkennung der Berufsunfähigkeit

Die Fachanwälte für Versicherungsrecht der Kanzlei Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte haben bereits in einer Vielzahl von Verfahren eine Anerkennung der Berufsunfähigkeit erreicht. Dies gilt sowohl in Fällen, in denen der Versicherte die Kanzlei Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte mit der Begleitung des Leistungsantrages beauftragte, als auch in Fällen, in denen Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte außergerichtlich oder vor Gericht die Rechte des Versicherten erstreiten mussten. Im Folgenden finden Sie hierzu einige ausgewählte Verfahren unserer Kanzlei:

 

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Was tun, wenn der Leistungsantrag abgelehnt wurde?

Lehnt die Versicherung den Leistungsantrag des Versicherten ab, kann dies viele Gründe haben, die es entsprechend juristisch zu hinterfragen gilt. Oftmals erkennt die Versicherung den Eintritt der Berufsunfähigkeit trotz ärztlicher Atteste nicht an. Es kann jedoch auch vorkommen, dass die Versicherung die Leistung ablehnt, weil der Versicherungsnehmer wichtige Gesundheitsfragen vor Vertragsschluss falsch beantwortet hat. Sollte das der Fall sein, kann sich die Versicherung gegebenenfalls vom Versicherungsvertrag durch Anfechtung, Rücktritt oder Kündigung lösen. Auch könnte der Versicherer eine Vertragsanpassung vornehmen. Interessante Urteile zur Frage der Verletzung der Anzeigeobliegenheit sind nachfolgend zu finden: „Anzeigeobliegenheit“.

Der Versicherungsnehmer sollte sich in einem solchen Fall umgehend an einen auf Versicherungsrecht spezialisierten Experten wenden. Es sollte jede Leistungsablehnung einer Berufsunfähigkeitsversicherung anwaltlich überprüft werden, damit keine Ansprüche aus dem Versicherungsvertrag vereiteln. Ein Fachanwalt für Versicherungsrecht kann den Versicherten in allen Stadien des BU-Verfahrens beraten und begleiten sowie bei der Durchsetzung der Ansprüche aus der Berufsunfähigkeitsversicherung helfen. Der Fachanwalt für Versicherungsrecht unterstützt in den folgenden Bereichen:

Fazit

Menschen, die an Rheuma erkranken, leiden häufig unter Gelenkschmerzen bei Belastungen. Je nach Krankheitsstadium können die Schmerzen jedoch auch im Ruhezustand auftreten. Eine normale Teilnahme am Alltag und dem Beruf dürfte dadurch schwer bis unmöglich sein. Trotzdem ist immer der konkrete Einzelfall zu betrachten und individuell festzustellen, ob eine so erhebliche Beeinträchtigung vorliegt, die die konkrete Tätigkeit zu mindestens 50 Prozent unmöglich macht.

Bevor ein Versicherungsfall bei der Berufsunfähigkeitsversicherung gemeldet wird, sollte zunächst eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen werden. Denn für den Fall, dass es rechtliche Probleme mit der Berufsunfähigkeitsversicherung gibt, sollte der Versicherte dieses Kostenrisiko entsprechend versichern. Rechtsprechung zum Bereich der Rechtsschutzversicherung ist nachfolgend zu finden: Rechtsschutzversicherung.

Bevor der Versicherungsfall der Berufsunfähigkeitsversicherung schlussendlich gemeldet wird, sollte ein telefonisches Erstgespräch mit einem Fachanwalt für Versicherungsrecht vereinbart werden, um eine Strategie für das weitere Vorgehen zu entwickeln. Wir von der Kanzlei Jöhnke & Reichow betreuen Verfahren deutschlandweit. Die Kanzlei befindet sich in der Hansestadt Hamburg – unsere Rechtsanwälte betreuen Mandaten in Berlin, Köln, Frankfurt, München, Augsburg, Lübeck und vielen weiteren Städten.

Weitere wissenswerte Beiträge im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung sind nachstehend zu finden: „Berufsunfähigkeitsversicherung“.

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Rechtsanwalt Björn Thorben M. Jöhnke

Rechtsanwalt Björn Thorben M. Jöhnke ist Partner der Kanzlei Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte und seit 2017 Fachanwalt für Versicherungsrecht. Während seiner Anwaltstätigkeit hat er bereits eine Vielzahl von gerichtlichen Verfahren im Versicherungsrecht geführt und erfolgreich für die Rechte von Versicherungsnehmern gestritten.

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Rechtsanwalt Bernhard Gramlich

Rechtsanwalt Bernhard Gramlich ist seit 2019 angestellter Anwalt der Kanzlei Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte und seit 2020 Fachanwalt für Versicherungsrecht. Als Rechtsanwalt hat er bereits einer Vielzahl von Versicherungsnehmern bei der  Durchsetzung ihrer Rechte gegenüber Versicherern geholfen.

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