Berufsunfähigkeit bei Osteochondrose

Fraglich ist, ob Osteochondrose zu einer bedingungsgemäßen Berufsunfähigkeit führen kann. Betroffene, die unter Osteochondrose leiden, haben nämlich oft mit erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Alltag zu kämpfen. Veränderungen an Knochen, Knorpeln und Muskeln können erhebliche Schmerzen verursachen. Doch was genau ist eine Osteochondrose? Was muss beachtet werden, wenn ein Leistungsantrag bei der Berufsunfähigkeitsversicherung gestellt werden soll? Und was ist, wenn der Leistungsantrag abgelehnt wird? Um diese Fragen soll es in diesem Beitrag gehen.

Was ist Osteochondrose?

Osteochondrose ist eine degenerative Veränderung der Bandscheiben sowie der Knochen und Knorpel der angrenzenden Wirbelkörper. Die normalerweise elastischen Bandscheiben verlieren altersbedingt oder aufgrund starker Beanspruchung mit der Zeit an Elastizität und regenerieren sich nicht mehr vollständig. Infolgedessen steigt der Druck auf die Wirbelsäule. Die als Puffer zwischen den Wirbelkörpern fungierenden Bandscheiben sind nicht mehr hoch genug, um zu verhindern, dass die Wirbelkörper aneinanderreiben und dadurch Schmerzen verursachen. Der auf der Wirbelsäule lastende Druck kann nicht mehr optimal verteilt werden. Der erhöhte Druck auf die Wirbelkörper führt wiederum dazu, dass sich deren Knochenmasse verdichtet und sich teilweise knöcherne Auswüchse bilden können, die die Beweglichkeit zwischen den Wirbelkörpern weiter einschränken.

Nicht nur altersbedingter Verschleiß kann zu einer derartigen Veränderung der Wirbelsäule führen. Auch starke Belastungen wie sie beispielsweise Leistungssportler oder Handwerker haben, können ursächlich sein. Auch angeborene oder mit der Zeit entwickelte Fehlstellungen können eine Osteochondrose begünstigen.

Die Osteochondrose äußert sich zunächst meist durch Schmerzen in der Wirbelsäule bei bestimmten Bewegungen. Die dadurch oft angenommenen Schonhaltungen können das Fortschreiten der Erkrankungen noch weiter fördern. Je fortgeschrittener das Stadium der Krankheit, desto stärker sind die Schmerzen und die Einschränkungen der Beweglichkeit.

Diagnostiziert wird die Osteochondrose durch bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Computertomographie. Der darauffolgende erste Schritt ist meist die Behandlung der Schmerzen durch Medikamente. Im Anfangsstadium können mit einer regelmäßigen Physiotherapie oft gute Erfolge erzielt werden. Ist die Osteochondrose schon weiter fortgeschritten, kann ein stützendes Korsett oder ein operativer Eingriff notwendig werden.

Führt Osteochondrose zur Berufsunfähigkeit?

An Osteochondrose erkrankte Personen haben oft mit starken Schmerzen und damit einhergehenden körperlichen Einschränkungen zu kämpfen. Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung vorhanden, stellt sich die Frage, ab wann eine Osteochondrose zu einem Versicherungsfall (Leistungsfall) im Sinne der Berufsunfähigkeitsversicherung wird.

Maßgeblich dafür sind zunächst immer die im Versicherungsvertrag vereinbarten Versicherungsbedingungen. In den allermeisten Fällen wird vorausgesetzt, dass der aktuell ausgeübte Beruf in Folge der Erkrankung zu mehr als 50 Prozent nicht mehr ausgeübt werden kann. Ob das bei einer Osteochondrose der Fall ist, ist immer eine Betrachtung im Einzelfall. Es kommt unter anderem auf den Beruf und dessen Anforderungen bzw. Ausgestaltung an, welche im Zusammenhang mit dem Fortschritt der Erkrankung und den daraus resultierenden körperlichen Einschränkungen geprüft werden müssen.

Tätigkeiten, bei denen man viel sitzt, können je nach Krankheitsstadium bereits starke Schmerzen verursachen und die Ausübung der Tätigkeit schwer bis unmöglich machen. Ist die Osteochondrose noch in einem weniger fortgeschrittenem Stadium, kann eine viel sitzende Tätigkeit den negativen Krankheitsverlauf zudem begünstigen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Osteochondrose in aktiveren Berufen nicht zur Berufsunfähigkeit führen kann. Denn im Verlauf der Krankheit nimmt die Beweglichkeit immer weiter ab und die Schmerzen bei Bewegung nehmen zu.

Eine pauschale Aussage darüber, ob man durch Osteochondrose bedingungsgemäß berufsunfähig wird, kann demnach nicht getroffen werden. Es ist individuell zu prüfen, wie stark die Symptome im Einzelfall bereits ausgeprägt sind und wie die konkret ausgeübte Tätigkeit mit diesen Symptomen kollidiert. Weiterhin sind die noch nicht ausgeschöpften Therapiemöglichkeiten mit einzubeziehen.

Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte erwirken oftmals Anerkennung der Berufsunfähigkeit

Die Fachanwälte für Versicherungsrecht der Kanzlei Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte haben bereits in einer Vielzahl von Verfahren eine Anerkennung der Berufsunfähigkeit erreicht. Dies gilt sowohl in Fällen, in denen der Versicherte die Kanzlei Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte mit der Begleitung des Leistungsantrages beauftragte, als auch in Fällen, in denen Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte außergerichtlich oder vor Gericht die Rechte des Versicherten erstreiten mussten. Im Folgenden finden Sie hierzu einige ausgewählte Verfahren unserer Kanzlei:

 

Berufsunfähigkeit wegen Migräne? Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. zahlt Vergleichssumme in Prozess wegen Ansprüchen aus einer Berufsunfähigkeitsversicherung vor dem LG Hamburg
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Berufsunfähigkeit durch Fibromyalgie? Lebensversicherung von 1871 a. G. München zahlt Vergleichssumme an Garten- und Landschaftsbauer in einem Rechtsstreit vor dem LG Landau in der Pfalz
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Berufsunfähigkeit durch Morbus Scheuermann? Nürnberger Lebensversicherung AG zahlt Vergleichsbetrag in einem Rechtsstreit vor dem LG Rottweil
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Lebensversicherung von 1871 a. G. München zahlt Vergleichsbetrag an Physiotherapeuten in Streit um Berufsunfähigkeit vor LG Stuttgart
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Berufsunfähigkeit durch Horner-Syndrom? Generali Deutschland Lebensversicherung AG zahlt Vergleichsbetrag an Heizungsbauer in Verfahren vor dem LG Bonn
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Steuerfachgehilfin erhält in Streit um Berufsunfähigkeit durch Fatigue-Syndrom vor LG Regensburg Vergleichszahlung von der Allianz Lebensversicherungs-AG
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Versicherer erkennt Berufsunfähigkeit von Berufskraftfahrer an!
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Berufsunfähigkeit von Bäckermeister? InterRisk Versicherungs-AG zahlt Vergleichsbetrag in Rechtsstreit vor dem LG Karlsruhe
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Berufsunfähiger Elektriker? Heidelberger Lebensversicherung AG zahlt sechsstelligen Vergleichsbetrag in Verfahren vor dem LG Bielefeld
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Leistungsantrag wegen Berufsunfähigkeit bei Osteochondrose

Mit Osteochondrose diagnostizierte Versicherungsnehmer können im Einzelfall bei ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung grundsätzlich einen Leistungsantrag stellen. Damit werden Ansprüche auf Leistungen aus dem Versicherungsvertrag bei der Berufsunfähigkeitsversicherung geltend gemacht. Welche Voraussetzungen vorliegen müssen, damit die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet, ergeben sich aus den jeweiligen Versicherungsbedingungen des Versicherungsvertrages.

Für das Vorliegen einer bedingungsgemäßen Berufsunfähigkeit trifft den Versicherten die Darlegungs- und Beweislast (siehe: „Die Beweislast für Berufsunfähigkeit“). Eine gute Vorbereitung vor Antragstellung ist demnach wesentlich für dessen Erfolg bzw. ein Anerkenntnis durch die Berufsunfähigkeitsversicherung. Deshalb empfiehlt es sich frühzeitig einen Fachanwalt für Versicherungsrecht hinzuzuziehen, um die Erfolgsaussichten einer Beantragung von Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung zu erörtern. Auch sollte so dann eine Strategie für die Geltendmachung von Leistungsansprüchen erarbeitet werden.

Hilfreiche Informationen bezüglich der Stellung eines Leistungsantrages bei der Berufsunfähigkeitsversicherung sind nachfolgend zu finden: „Der BU-Leistungsantrag“. Entsprechende Verfahrensberichte der Kanzlei Jöhnke & Reichow in Bezug auf Verfahren mit Berufsunfähigkeitsversicherungen sind nachfolgend zu finden: „BU-Verfahrensberichte“.

Rechtsanwalt für Versicherungsrecht

Bundesweite Unterstützung durch Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte

Die Kanzlei Jöhnke & Reichow unterstützt Versicherte bundesweit bei der Geltendmachung von Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Kanzlei befindet sich in der Hansestadt Hamburg – unsere Rechtsanwälte betreuen Mandaten in Berlin, Köln, Frankfurt, München, Augsburg, Lübeck und vielen weiteren Städten.

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Leistungsantrag bei Osteochondrose abgelehnt – und nun?

Lehnt die Versicherung den Leistungsantrag des Versicherten ab, kann dies viele Gründe haben, die es entsprechend juristisch zu hinterfragen gilt. Oftmals erkennt die Versicherung den Eintritt der Berufsunfähigkeit trotz ärztlicher Atteste nicht an. Es kann jedoch auch vorkommen, dass die Versicherung die Leistung ablehnt, weil der Versicherungsnehmer wichtige Gesundheitsfragen vor Vertragsschluss falsch beantwortet hat. Sollte das der Fall sein, kann sich die Versicherung gegebenenfalls vom Versicherungsvertrag durch AnfechtungRücktritt oder Kündigung lösen. Auch könnte der Versicherer eine Vertragsanpassung vornehmen. Interessante Urteile zur Frage der Verletzung der Anzeigeobliegenheit sind nachfolgend zu finden: „Anzeigeobliegenheit“.

Der Versicherungsnehmer sollte sich in einem solchen Fall umgehend an einen auf Versicherungsrecht spezialisierten Experten wenden. Es sollte jede Leistungsablehnung einer Berufsunfähigkeitsversicherung anwaltlich überprüft werden, damit keine Ansprüche aus dem Versicherungsvertrag vereiteln. Ein Fachanwalt für Versicherungsrecht kann den Versicherten in allen Stadien des BU-Verfahrens beraten und begleiten sowie bei der Durchsetzung der Ansprüche aus der Berufsunfähigkeitsversicherung helfen. Der Fachanwalt für Versicherungsrecht unterstützt in den folgenden Bereichen:

Fazit und Hinweise für Versicherte

Betroffene, die unter Osteochondrose leiden, haben oft mit erheblichen Bewegungseinschränkungen zu kämpfen. Diese Einschränkungen betreffen nicht nur aktive Tätigkeiten, sondern auch sitzende Berufe. Eine mögliche bedingungsgemäße Berufsunfähigkeit kann daher in vielen Bereichen schnell im Raum stehen. Trotzdem ist immer der konkrete Einzelfall zu betrachten und individuell festzustellen, ob eine so erhebliche Beeinträchtigung vorliegt, die die konkrete Tätigkeit zu mindestens 50 Prozent unmöglich macht.

Bevor ein Versicherungsfall bei der Berufsunfähigkeitsversicherung gemeldet wird, sollte zunächst eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen werden. Denn für den Fall, dass es rechtliche Probleme mit der Berufsunfähigkeitsversicherung gibt, sollte der Versicherte dieses Kostenrisiko entsprechend versichern. Rechtsprechung zum Bereich der Rechtsschutzversicherung ist nachfolgende zu finden: Rechtsschutzversicherung.

Bevor der Versicherungsfall der Berufsunfähigkeitsversicherung schlussendlich gemeldet wird, sollte telefonisches Erstgespräch mit einem Fachanwalt für Versicherungsrecht vereinbart werden, um eine Strategie für das weitere Vorgehen zu entwickeln.

Weitere wissenswerte Beiträge im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung sind nachstehend zu finden: „Berufsunfähigkeitsversicherung“.

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Unsere Experten im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung

 

Rechtsanwalt Björn Thorben M. Jöhnke

Rechtsanwalt Björn Thorben M. Jöhnke ist Partner der Kanzlei Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte und seit 2017 Fachanwalt für Versicherungsrecht. Während seiner Anwaltstätigkeit hat er bereits eine Vielzahl von gerichtlichen Verfahren im Versicherungsrecht geführt und erfolgreich für die Rechte von Versicherungsnehmern gestritten.

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Rechtsanwalt Bernhard Gramlich

Rechtsanwalt Bernhard Gramlich ist seit 2019 angestellter Anwalt der Kanzlei Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte und seit 2020 Fachanwalt für Versicherungsrecht. Als Rechtsanwalt hat er bereits einer Vielzahl von Versicherungsnehmern bei der  Durchsetzung ihrer Rechte gegenüber Versicherern geholfen.

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